Frauen-Eishockey in Deutschland: Triumph mit bitterem Nachgeschmack und Zukunftssorgen

Nationalspieler im Eishockey fordern bessere Förderung - Frauen-Eishockey in Deutschland: Triumph mit bitterem Nachgeschmack und Zukunftssorgen
Deutschlands Frauen-Eishockeyteam sorgt sich nach Deutschland-Cup-Sieg um Zukunft des Sports
Nach ihrem Triumph beim Deutschland Cup hat das deutsche Frauen-Eishockeyteam Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Sports geäußert. Trotz des klaren 9:1-Erfolgs gegen Ungarn im Finale sicherte sich die Mannschaft zwar den Titel, doch Kapitänin Daria Gleißner und das Team fordern eine bessere Nachwuchsförderung, um den Verlust von Talenten im Jugendalter zu verhindern.
Die begrenzte Auswahl an Spielerinnen erschwert es Nationaltrainer Jeff MacLeod, den olympischen Kader zusammenzustellen. Laura Kluge von den Boston Fleet und Sandra Abstreiter von Montreal Victoire – beide aktiv in der nordamerikanischen Profiliga PWHL – betonten, wie wichtig eine frühere und gezieltere Förderung junger Talente ist, um das Problem zu lösen.
Gleißner, die für den ERC Ingolstadt in der Fraueneishockey-Bundesliga spielt, rief die Profi-Clubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) dazu auf, ihr Engagement für den Frauen-Eishockeysport zu verstärken. Sie verwies auf die Herausforderungen, mit denen Mädchen im Nachwuchsbereich konfrontiert sind: Oft müssten sie Jungen übertreffen, um überhaupt gleiche Chancen zu erhalten – ein Punkt, den auch Franziska Feldmeier von den Eisbären Berlin unterstrich. Aktuell besteht die Fraueneishockey-Bundesliga nur aus fünf Teams, darunter eines aus Budapest, was auf einen Mangel an Spielerinnen und eine schwache Basis für den Sport hindeutet.
Um den Sport zu stärken, blickt das Team auf erfolgreiche Fördermodelle aus anderen Ligen. Zwar wurden keine konkreten Fußballvereine genannt, doch Clubs wie der FC Bayern München, VfL Wolfsburg oder der 1. FC Köln gelten in der Bundesliga als Vorreiter in der Unterstützung von Frauensport.
Der Sieg beim Deutschland Cup hat die dringende Notwendigkeit einer besseren Nachwuchsförderung im deutschen Frauen-Eishockey offengelegt. Angesichts des dünnen Talentpools und der begrenzten Unterstützung fordern das Team und seine Kapitänin mehr Engagement von den DEL-Clubs. Durch die Übernahme bewährter Förderkonzepte aus anderen Sportarten könnte Deutschland eine stärkere Zukunft für den Frauen-Eishockeysport aufbauen.

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