Hochzeit stoppt keine Abschiebung: Gambier kämpft gegen Ausweisung trotz Solidaritätswelle

Admin User
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Menschen demonstrieren auf einer Straße und halten Plakate, mit Gebäuden, Bäumen, Laternenpfählen und dem Himmel im Hintergrund.

Hochzeit stoppt keine Abschiebung: Gambier kämpft gegen Ausweisung trotz Solidaritätswelle

Yerro Gaye, ein 33-jähriger Gambier, droht trotz seiner bevorstehenden Hochzeit die Abschiebung. Mehr als 1.100 Menschen haben eine Petition gegen seine Ausweisung unterzeichnet, zudem gab es eine Solidaritätskundgebung für ihn. Doch sowohl der Landkreis Börde als auch eine Fachanwältin für Migrationsrecht bestätigen: Eine Heirat stoppt eine Abschiebung rechtlich nicht. Gaye, der in einer Hamburger Fabrik arbeitete, wollte im Frühling seine Verlobte heiraten. Die notwendigen Unterlagen waren bereits eingereicht, doch die Ehe war noch nicht rechtlich vollzogen. Die Abschiebung wurde angeordnet, weil er eine seit drei Jahren ausstehende Auflage nicht erfüllt hatte. Sein Fall wird dadurch erschwert, dass sein Heimatland Gambia keine Heiratsurkunde ausstellt – stattdessen wäre ein Gerichtsbeschluss nötig. Trotz dieser Hürden engagierte sich Gaye in der antirassistischen Gruppe Solidaritätsbewegung (Solimo) und arbeitete bis 2023 als Lehrer. Der stellvertretende Bürgermeister von Marseille in Frankreich fordert nun einen Stopp der Abschiebung – mit Verweis auf Sicherheitsbedenken und persönliche Bekanntschaft. Eine Spendenkampagne soll Gaye bei den Prozesskosten und anderen dringenden Angelegenheiten unterstützen. Die Abschiebung ist für den 15. Oktober geplant. Rund 80 bis 90 Menschen wollen in Haldensleben dagegen protestieren. Trotz der großen Solidarität und der anstehenden Hochzeit bleibt die Rechtslage klar: Eine Ehe setzt Abschiebungen nicht automatisch aus, wie sowohl der zuständige Landkreis als auch die Migrationsrechtsexpertin bestätigen.