Abschied eines Visionärs: Wie Martin Haf die Füssener Siedlungsgenossenschaft rettete

Admin User
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Ein Plakat mit zahlreichen Gebäuden und hervorgehobener Schrift.

Abschied eines Visionärs: Wie Martin Haf die Füssener Siedlungsgenossenschaft rettete

Martin Haf, der 78-jährige Vorsitzende der Füssener Siedlungsgenossenschaft, der das Amt seit 1999 innehat, wird am 20. November nicht mehr für eine Wiederwahl kandidieren – altersbedingt zieht er sich zurück. Haf verlässt die Wohnungsgenossenschaft nach einer erfolgreichen Ära, in der er sie von der Pleitegefahr in finanzielle Stabilität und zu einem gut instand gehaltenen Gebäudebestand führte.

1999 stand die Füssener Siedlungsgenossenschaft vor existenziellen Problemen: Sie war mit Millionen verschuldet, fast 100 Wohnungen waren unbewohnbar, und hohe Mietausfälle belasteten die Bilanz. Martin Haf, damals Vorstand der Kreissparkasse Ostallgäu, übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrats und leitete die Wende ein.

Unter seiner Führung verbesserte sich die finanzielle Lage der Genossenschaft dramatisch. Haf setzte stets das Gemeinwohl über Gewinnmaximierung – eine Haltung, die bereits seine Bankkarriere prägte. Heute verwaltet die Genossenschaft über 500 Wohnungen und hält die durchschnittliche Kaltmiete bei nur 5,70 Euro pro Quadratmeter.

Mit Martin Hafs Abschied endet eine Ära: Er formte die Genossenschaft von einer finanziell angeschlagenen Organisation mit maroden Wohnungen zu einer stabilen Institution, die bezahlbaren Wohnraum bietet. Auch wenn er geht, bleibt sein Erbe bestehen – der Vorrang des Gemeinwohls vor Profit wird die Genossenschaft weiterhin prägen.