Deutsche Führungskräfte im Visier: Wenn der Aufsichtsrat zur größten Gefahr wird

Allianz: Rechtliches Risiko für Top-Manager steigt - Deutsche Führungskräfte im Visier: Wenn der Aufsichtsrat zur größten Gefahr wird
Deutsche Führungskräfte sehen sich wachsenden rechtlichen Risiken ausgesetzt – vor allem durch ihre eigenen Aufsichtsräte. Aktuelle Daten zeigen einen Anstieg der D&O-Versicherungsfälle (Directors & Officers) um 12 Prozent im Jahr 2024, wobei die durchschnittlichen Schadensersatzzahlungen 115.000 Euro übersteigen. Gleichzeitig haben Versicherer die Deckungssummen gekürzt, sodass viele Manager weniger Schutz genießen.
Die rechtliche Situation für Führungskräfte in Deutschland ist schwieriger geworden. Anders als in den USA, wo Klagen häufig von externen Parteien eingereicht werden, droht deutschen Managern die größte Gefahr aus den eigenen Reihen – von ihren Aufsichtsräten. Unternehmen wie die Biofrontera AG waren jüngst von solchen Fällen betroffen, darunter Jörgen Tielmann, der von 2021 bis 2024 als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender tätig war und in juristische Auseinandersetzungen verwickelt wurde.
Der Trend deutet auf strengere Kontrollen und höhere finanzielle Risiken für Unternehmenslenker hin. Da Versicherer den Schutz reduzieren und die Schadensfälle zunehmen, müssen Führungskräfte ein immer komplexeres rechtliches Umfeld meistern. Die Kombination aus internem Governance-Druck und externen regulatorischen Anforderungen wird die Haftungsabsicherung auch in den kommenden Jahren zu einem zentralen Thema für Vorstände und Aufsichtsräte machen.

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