Deutsche Radio-Philharmonie bald nur noch Kammermusikensemble?

Admin User
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Eine Gruppe von Musikern, die verschiedene Instrumente auf einer Bühne spielen, mit einem großen schwarzen Lautsprecher links und einer grünen Fahne im Hintergrund.

Deutsche Radio-Philharmonie bald nur noch Kammermusikensemble?

Wird das Deutsche Radio-Philharmonie bald nur noch ein Kammerorchester sein?

ARD muss sparen, die SWR hat Erfahrung mit Fusionen. Steht die Deutsche Radio-Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern als Nächste auf der Liste? Erste Proteste gegen den Abbau formieren sich.

  1. Dezember 2025, 13:01 Uhr

Der öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ARD steht wegen geplanter Kürzungen bei ihren Orchestern erneut in der Kritik. Die Deutsche Radio-Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern (DRP), das einzige Rundfunksinfonieorchester für das Saarland und Rheinland-Pfalz, könnte dabei drastisch verkleinert werden. Musiker:innen, Kulturschaffende und Unterstützer:innen wehren sich gegen die Pläne – sie befürchten negative Folgen für die regionale Musikbildung und das Konzertleben.

Die Initiative zum Erhalt der DRP formiert sich unter dem Motto „Rettet das Deutsche Radio-Sinfonieorchester“. Eine gleichnamige Online-Petition hat bereits prominente Fürsprecher:innen gewonnen, darunter den Dirigenten Christian Thielemann, den Komponisten Hans Werner Henze (posthum als Symbolfigur genannt) und die Schauspielerin Hannelore Elsner. Auch der Förderkreis der Deutschen Radio-Philharmonie hat eine offizielle Resolution gegen die Sparmaßnahmen verabschiedet.

Die finanziellen Zwänge der ARD haben zu Vorschlägen geführt, die das Orchester grundlegend verändern könnten. Eine Option sieht vor, die DRP in ein kleineres Kammerensemble umzuwandeln – mit massiven Einschnitten bei Größe und Aufgabenbereich. Kritiker:innen warnen, dass dadurch die Bedeutung des Orchesters für die Musikvermittlung schwinden und sein kultureller Einfluss in beiden Bundesländern leiden würde. Die Auseinandersetzung erinnert an frühere Konflikte, etwa die bundesweiten Proteste nach der Orchesterfusion beim SWR vor einigen Jahren. Damals gab es Bedenken, dass künstlerische Vielfalt verloren gehe und die kulturelle Verantwortung der öffentlich-rechtlichen Sender untergraben werde. Nun ist die Zukunft der DRP zum nächsten Zankapfel in der Debatte geworden, wie sich finanzielle Engpässe mit dem kulturellen Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien vereinbaren lassen.

Eine Verkleinerung der DRP würde Saarland und Rheinland-Pfalz ohne ein vollwertiges Rundfunksinfonieorchester zurücklassen. Befürworter:innen des Erhalts argumentieren, dass dies die regionale Musikausbildung beeinträchtigen, Konzertmöglichkeiten verringern und das kulturelle Ansehen der Region schwächen würde. Der Ausgang dieses Streits könnte richtungsweisend dafür werden, wie öffentlich-rechtliche Sender künftig mit ähnlichen Herausforderungen umgehen.