Fachkräftemangel: Warum die „Chancenkarte“ in Deutschland floppt

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Nahaufnahme eines Ausweises mit der amerikanischen Flagge und der Aufschrift 'Critical Licence' auf der Vorderseite.

Fachkräftemangel: Warum die „Chancenkarte“ in Deutschland floppt

Weniger 'Chancenkarten' für qualifizierte Arbeiter ausgegeben als erwartet

Die kürzlich geschaffenen Möglichkeiten für die Zuwanderung qualifizierter Arbeiter werden nicht in dem erwarteten Umfang genutzt.

2025-12-07T12:57:02+00:00

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Weniger "Chancenkarten" für Fachkräfte als erwartet ausgegeben

Die neu geschaffenen Möglichkeiten für die Zuwanderung von Fachkräften werden bisher weniger genutzt als geplant.

  1. Dezember 2025, 12:57 Uhr

Schlagwörter: Wirtschaft, Politik, Arbeitsmarkt

Deutschlands Bemühungen, durch Reformen der Zuwanderungsgesetze dringend benötigte Fachkräfte ins Land zu holen, zeigen bisher weniger Wirkung als erhofft. Trotz neuer Regelungen wie der Chancenkarte und der Erfahrungsroute bleibt die Nachfrage gering. Kritiker monieren, dass gesetzliche Änderungen allein das Problem nicht lösen können.

2023 führte die Bundesregierung das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ein, um qualifizierten Arbeitskräften den Zuzug zu erleichtern. Ein großer Reformschritt folgte im März 2024, der das Gesetz weiter ausbaute. Zwei zentrale Instrumente wurden eingeführt: die Chancenkarte, die es Arbeitssuchenden ermöglicht, bis zu ein Jahr lang nach Deutschland einzureisen, um einen Job zu finden, sowie die Erfahrungsroute, die sich an Bewerber mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung richtet.

Doch bis November 2025 wurden lediglich 17.489 Chancenkarten ausgestellt – deutlich weniger als die angestrebten 30.000 pro Jahr. Noch schlechter schnitt die Erfahrungsroute ab: Seit März 2024 wurden nur 838 Visa über diesen Weg vergeben.

Lamya Kaddor, die migrationspolitische Sprecherin der Grünen für Fachkräfteeinwanderung, machte für die schwache Resonanz vor allem mangelnde Werbung seitens der Regierung verantwortlich. Zudem kritisierte sie die anhaltenden migrationsfeindlichen Debatten in der Öffentlichkeit, die potenzielle Bewerber davon abhalten könnten, Deutschland als Ziel zu erwägen.

Die niedrigen Zahlen offenbaren eine Kluft zwischen politischen Ambitionen und der Realität. Ohne gezieltere Ansprache und eine Veränderung der öffentlichen Diskussion könnten die Reformen weiter hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Verantwortlichen stehen nun unter Druck, diese Herausforderungen zu bewältigen, bevor sich der Fachkräftemangel weiter verschärft.