„Von Wegen Lisbeth“ zweifeln am Sinn politischer Statements gegen die AfD

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Eine Frau in einer schwarzen Jacke singt auf der Bühne in ein Mikrofon, während ein Mann mit Sonnenbrille und Stirnbinde ein Instrument spielt und ein Plakat mit der Aufschrift "LA Guns" im Hintergrund hängt.

Von Wegen Lisbeth: "Wird keine AfD-Wähler mehr erreichen" - „Von Wegen Lisbeth“ zweifeln am Sinn politischer Statements gegen die AfD

Von Wegen Lisbeth: "Wir erreichen keine AfD-Wähler mehr"

Die Mitglieder der Indie-Pop-Band Von Wegen Lisbeth haben offen über die Herausforderungen gesprochen, politische Stellungnahmen abzugeben. Frontmann Matthias Rohde gab zu, frustriert zu sein von der ständigen Erwartung, zu jedem Thema sofort eine Meinung äußern zu müssen. Bandkollege Julian Hölting hingegen hinterfragte, ob solche Äußerungen überhaupt mehr bewirken als das eigene Gewissen zu beruhigen.

Die Aussagen fielen im Rahmen einer breiteren Debatte über die Partei AfD, insbesondere deren interne Konflikte zwischen Bundesführung und dem Thüringer Landesverband. Von Wegen Lisbeth räumte ein, dass ihre politischen Botschaften bei Anhängern der AfD ohnehin nicht ankämen.

Hölting zeigte sich ambivalent gegenüber politischer Positionierung von Musiker:innen. Zwar seien laute Stimmen aus nicht-rechten Perspektiven notwendig, doch zweifle er daran, ob sie tatsächlich zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung führten. Oft dienten sie stattdessen eher der Selbstvergewisserung der Künstler:innen, so seine Einschätzung.

Rohde ergänzte, dass die heutige, schnelllebige Zeit kaum Raum für Unsicherheit oder Zögern lasse. Der Druck, zu allem sofort eine Haltung beziehen zu müssen, sei ermüdend – bedachte Reflexion werde häufig zugunsten spontaner Reaktionen vernachlässigt.

Die Äußerungen der Band spiegeln das Spannungsfeld zwischen künstlerischem Ausdruck und politischem Engagement wider. Sie deuten darauf hin, dass Musiker:innen zwar das Bedürfnis verspüren, sich zu positionieren, die Wirkung solcher Statements aber begrenzt bleibt. Gleichzeitig unterstreichen sie die Schwierigkeit, mit politischen Aussagen tatsächlich Menschen mit gegensätzlichen Überzeugungen zu erreichen.