Wirtschaftsweise: Erben von Unternehmen sollten höhere Steuern zahlen

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Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, fordert schärfere Erbschaftssteuerregeln für Familienunternehmen. Sie argumentiert, dass die aktuellen Gesetze Vermögenswerte von Unternehmen ungerechtfertigt gegenüber privatem Vermögen begünstigen. Ein Gerichtsurteil im kommenden Jahr könnte Änderungen des Systems erzwingen.

Schnitzer weist auf ein zentrales Ungleichgewicht bei der Besteuerung geerbten Vermögens hin: Während private Haushalte auf Finanzanlagen höhere Steuersätze zahlen, profitieren Betriebsvermögen – etwa Familienunternehmen – von privilegierten Bedingungen. Diese Ungleichbehandlung wird seit Jahren kritisiert.

Erben von Familienfirmen erhalten oft mehr als nur das Unternehmen selbst. Luxusgüter wie Kunstwerke, Oldtimer oder Privatjets werden häufig mit minimaler Besteuerung vererbt. Schnitzer warnt, dass solche Schlupflöcher die Gerechtigkeit des Systems verzerren. Sie erwartet, dass das Bundesverfassungsgericht 2025 die aktuellen Erbschaftssteuerregeln für verfassungswidrig erklärt. Sollte das Gericht sie kippen, müsste der Gesetzgeber die Gesetze überarbeiten, um bestehende Lücken zu schließen.

Im Mittelpunkt der Debatte steht die Angleichung der Steuerlast zwischen privatem und betrieblichem Vermögen. Eine Gerichtsentscheidung im nächsten Jahr könnte Reformen vorantreiben und beeinflussen, wie Vermögen an künftige Generationen weitergegeben wird. Schnitzers Vorschläge zielen darauf ab, die seit Langem bestehenden Ungleichheiten im System zu beheben.